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Sechzigjährige Tradition der Sonderschulen
Vor zwei Jahren haben wir das 60jährige Bestehen der Invaliden-Versicherung (IV) gefeiert. Deren Einführung hat den Bau der Sonderschulen stark gefördert, denn bis 1960 gab es nur wenige Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung. Damals war die separative Sonderschule aus Sicht der Experten das beste Modell. So sind in den letzten Jahrzehnten zwei gut funktionierende, aber parallele Systeme entstanden: die Regelschulen unter Aufsicht der Kantone und die Sonderschulen unter der Verantwortung des Bundes. In den siebziger Jahren wurde die Integrationsbewegung geboren und hat progressiv an Fahrt aufgenommen. Das dominante defizitorientierte medizinische Modell wurde in ein Modell des rechtlichen Anspruchs der Partizipation am gesellschaftlichen Leben weiterentwickelt.

Mit der Kantonalisierung der Sonderpädagogik im Rahmen der NFA wurden 2007 aus invaliden Minderjährigen Schülerinnen und Schüler mit besonderem Bildungsbedarf. Dieser Paradigmenwechsel förderte nachhaltig die inklusive Bildung: Seit 2005 ist so die Anzahl Schülerinnen und Schüler in Sonderklassen oder Sonderschulen um 40 % gesunken, von 50 000 auf knapp 30 000 Lernende. Ein schneller Wandel.